Im Projekt ToxPot soll untersucht werden, ob die bisher ungenutzten oberirdischen Teile der Kartoffelpflanzen inklusive der Kartoffelbeeren und der darin enthaltenen Inhaltsstoffe einer Verwendung zugeführt werden können.
Forschung
Der Primärstoffwechsel beinhaltet all diejenigen Umsetzungen, die es einem Organismus erlauben, zu leben. Dazu gehören der Energiestoffwechsel und der Strukturstoffwechsel, der nötig ist um die großartigen Strukturen des Lebendigen zu bilden oder umzubilden. Das Leben ist ohne Primärstoffwechsel nicht möglich. Dahingegen erscheint der Sekundärstoffwechsel, dessen Produkte nicht zwingend für das Leben an sich notwendig sind, als Luxus. Diese "Luxus"-Stoffe sind es aber, die es einem Organismus erlauben, sich in einer bestimmten ökologischen Nische einzunisten. Sekundärmetabolite sind es also, die die Vielfältigkeit des Lebens auszeichnen. Oder mit anderen Worten: Der Kampf ums Überleben wird mit den Mitteln des Sekundärstoffwechsels ausgefochten.
Die Variabilität des Sekundärstoffwechsels übersteigt die des Primärstoffwechsels um ein Vielfaches angesicht der Mannigfaltigkeit der Arten und der schier unüberschaubaren Facetten, wie der Kampf des Überlebens ausgetragen wird.
Die Arbeitsgruppe "Sekundärstoffwechsel-Enzymologie" erforscht unbekannte Enzyme des Sekundärstoffwechsels und versucht diese für synthetische Applikationen nutzbar zu machen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Stoffwechselwegen aus Pflanzen, die als sessile Lebenformen besonders viele Naturstoffe bilden. Diese Stoffwechselleistung wollen wir im molekularen Detail studieren und biotechnologisch nutzbar machen, indem wir die Vorteile der weißen (mikrobiellen) Biotechnologie mit der pflanzlichen Stoffwechselvielfalt kombinieren.